Flugzeugunglück

Absturz in der Türkei: Blackbox kommt nach Deutschland

26.12.2025, 12:49

Der Tod eines libyschen Generals in der Türkei beschäftigt nun auch die deutschen Behörden. Dort soll die Blackbox untersucht werden - Tripolis hofft auf eine «sorgfältige technische Auswertung».

Nach dem Tod eines libyschen Generals und seiner Begleiter bei einem Flugzeugabsturz in der Türkei kommt die Blackbox nach Deutschland. Damit solle eine «sorgfältige technische Auswertung» sichergestellt werden, teilte das Innenministerium der libyschen Regierung mit Sitz in Tripolis gestern am Abend mit. 

Als Blackbox werden in einem Flugzeug der Flugdatenschreiber bezeichnet sowie der Stimmenrekorder, der die Gespräche im Cockpit aufzeichnet. In Deutschland werden Flugschreiber zumeist von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig ausgewertet.

Auch die türkische Staatsanwaltschaft habe zugesagt, die Ermittlungen zu dem Absturz zu unterstützen und alle Dokumente und Kameraaufzeichnungen zur Verfügung zu stellen, hieß es vom Innenministerium in Tripolis. Zudem habe die dortige Kriminalpolizei den türkischen Behörden DNA-Proben von Angehörigen der Todesopfer übermittelt, um deren Identität sicher zu klären.

Das Privatflugzeug war am Dienstag aus Ankara in Richtung Libyen gestartet und etwa 80 Kilometer weiter südlich abgestürzt. Alle acht Personen an Bord kamen nach türkischen Angaben ums Leben. Darunter war auch der libysche Generalstabschef Mohammed al-Haddad von der Regierung in Tripolis, der zu offiziellem Besuch in der Türkei war. Hunderte Retter waren an der Unfallstelle im Einsatz.

In Libyen tobte nach dem Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi 2011 viele Jahre ein Bürgerkrieg. Heute ist das nordafrikanische Land, in dem Milizen und ausländische Staaten weiter um Macht und Ressourcen ringen, faktisch gespalten. Neben der Regierung in Tripolis gibt es die verfeindete Regierung im Osten, die verbündet ist mit dem abtrünnigen General Chalifa Haftar. 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drückte dem Ministerpräsidenten der Regierung in Tripolis, Abdel Hamid Dbaiba, sein Beileid aus. In Libyen wurde unterdessen ein vorläufiger Nachfolger für al-Haddad bestimmt.