Kriminalität

Erschütterung bei deutschen Verbänden nach Attacke in Sidney

14.12.2025, 12:54

Zwei Männer eröffnen am beliebten Bondi Beach in Sydney das Feuer: Es gibt Tote und Verletzte. Auch in Deutschland reagiert man in Politik und Gesellschaft fassungslos.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat bestürzt auf die Nachrichten vom Angriff in Australien mit vielen Toten reagiert. Die Berichte hätten viele Menschen erschüttert, auch wenn die Hintergründe noch unklar seien, schrieb der Zentralrat auf der Plattform X. «In diesen schweren Stunden sind wir in Gedanken bei den Betroffenen, den Verletzten und den Angehörigen der Opfer», hieß es. Der Zentralrat versah den Post mit einer Kerze in schwarz-weiß und dem Schriftzug «We stand with Sydney». 

Bei einem Angriff in der australischen Metropole Sydney sind offiziellen Angaben zufolge zehn Menschen getötet worden - einer von ihnen ein mutmaßlicher Angreifer. Elf Menschen seien nach jetzigem Stand verletzt, teilte die New South Wales Police Force auf X mit. Unter den Verletzten seien zwei Polizeikräfte sowie ein zweiter mutmaßlicher Angreifer, der in kritischem Zustand sei.

Am beliebten Strand Bondi Beach hatten sich der australischen Nachrichtenagentur AAP zufolge Hunderte zum jüdischen Chanukka-Fest versammelt. An diesem Sonntag beginnt das achttägige Lichterfest.

Auch die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat sich «zutiefst erschüttert» vom tödlichen Angriff gezeigt. «Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir stehen solidarisch an der Seite der jüdischen Gemeinschaften weltweit», sagte der Präsident der Gesellschaft, Volker Beck, laut einer Mitteilung. «Auch wenn viele Hintergründe noch ermittelt werden müssen, steht eines bereits fest: Antisemitismus tötet.»

Aus der Bundespolitik äußerten sich zunächst Bildungsministerin Karin Prien und Außenminister Johann Wadephul. Wadephul schrieb auf X, er sei zutiefst erschüttert über den Terroranschlag, einem «Akt des Hasses, der sich am ersten Tag von Chanukka gegen alle Jüdinnen und Juden weltweit richtet». Prien, die selbst jüdische Wurzeln hat, schrieb auf X: «Trauer und Verzweiflung über die aufgehende Saat des antisemitischen Hasses, der unschuldige, arglose Menschen beim Chanukka-Feiern trifft.»

Bundeskanzler Friedrich Merz bezeichnete den Anschlag in Sydney kurz darauf als «Angriff auf unsere gemeinsamen Werte» bezeichnet. «Der antisemitische Anschlag am Bondi Beach zu Chanukka lässt mich fassungslos zurück», schrieb Merz auf der Plattform X.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, rief dazu auf, sich von solchen Taten nicht abschrecken zu lassen. «Wichtig ist, dass wir uns von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen – weder an Chanukka noch auf Weihnachtsmärkten», sagte Klein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Zugleich mahnte er einen entschlossenen Schutz von Jüdinnen und Juden an.