Sportpolitik
Deutschland will bis 2035 zu Top-Fünf-Sportnationen zählen
6.12.2025, 10:34
Deutschland will bis 2035 eine der besten fünf Sportnationen der Welt sein. Das ist eines von sechs ambitionierten Zielen, die der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) auf der Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main einstimmig beschlossen hat.
Als mögliche Messwerte werden der Platz im Medaillenspiegel bei Olympischen Spielen und das Abschneiden anhand sogenannter Olympic Ranking Points genannt. Diese umfassen mehr als nur den reinen Medaillenspiegel.
Steigerung der Bewegungszeit
Innerhalb der kommenden zehn Jahre will der DOSB zudem die Bewegungszeit bei Kindern und Jugendlichen auf mindestens 90 Minuten pro Tag und bei Erwachsenen auf 150 Minuten pro Tag steigern. «Stellen Sie sich vor, wie sich das auf die Lebensqualität auswirkt: Es bedeutet, fitter, gesünder, sich einfach wohler in seiner Haut zu fühlen», sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert. Nach Angaben der Dachorganisation erfüllen derzeit nur etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen sowie rund 60 Prozent der Erwachsenen die Anforderungen.
Bei der Politik will sich der DOSB dafür stark machen, dass die Menschen in Deutschland maximal 15 Minuten bis zu einer gewünschten modernen Sportstätte benötigen. «Ambitioniert? Ja. Machbar? Ja. Jedenfalls dann, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen», betonte Weikert. Der derzeitige Sanierungsstau liege bei gut 30 Milliarden Euro.
Zielmarke: 35 Millionen Mitglieder
Der Dachverband setzt sich als Ziel, bis 2035 die Marke von 35 Millionen Mitgliedschaften im organisierten Sport zu knacken. Mit dem Stichtag 1. Januar 2025 gab es etwa 29,3 Millionen Mitglieder.
Erhöht werden soll die Zahl sogenannter DOSB-Lizenzen. Sie bescheinigt Trainerinnen und Trainer eine fundierte Ausbildung und Expertise im jeweiligen Sportbereich. Konkret soll es bis 2035 1,5 Millionen statt bislang circa 500.000 gültige DOSB-Lizenzen geben.
100 Prozent Sicherheit im Sportvereinsumfeld
Der DOSB will, dass sich alle Menschen im Sportvereinsumfeld sicher und willkommen fühlen. Gemessen werden kann dies mit repräsentativen Umfragen sowie einem Inklusions- und einem Diversitätsindex. Man werde immer alles dafür tun, dass sich beim Sport alle aufgehoben fühlen, äußerte Weikert: «So geht Gemeinschaft.»
Zu den sechs Zielen sollen im kommenden Jahr konkrete Maßnahmen erarbeitet werden. Diese sollen dann auf der nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung Ende 2026 vorgestellt und ab 2027 umgesetzt werden.