Medien
Theodor-Wolff-Preis für Journalismus verliehen
17.09.2025, 14:17
Der renommierte Theodor-Wolff-Preis für Journalisten und Journalistinnen ist verliehen worden. Die Ehrung des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wurde etwa Sophie Sommer in der Kategorie bestes lokales Stück für ihren Text «Ich spüre noch seine Hände auf mir», erschienen in der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung». In dem Artikel geht es um Prostitution von Kindern und Jugendlichen.
Thorsten Schmitz und Peter Münch gewannen in der Kategorie Reportage für «7. Oktober» in der «Süddeutschen Zeitung». Der Doppel-Artikel spielt im Nahen Osten, bei einer palästinensischen und einer israelischen Familie. Der Beitrag, aus der Sicht der Opfer erzählt, stärke bei dem Leser das Gefühl von Solidarität und Empathie für beide Seiten, urteilte die Jury.
Helmut Frangenberg und Laura Ostenda erhielten den Preis in der Kategorie «Bestes lokales Digitalprojekt». Sie produzierten den Podcast «Attentat am Blumenstand – Der Angriff auf Kölns Oberbürgermeisterin und die Gefährdung der Demokratie» für den «Kölner Stadt-Anzeiger».
Weitere Auszeichnungen
Martin Spiewak nahm den Preis in der Kategorie Meinung entgegen. Er schrieb den Kommentar «Jung, männlich, abgehängt» in der «Zeit» über das Thema Geschlechtergerechtigkeit. Die Jury vergab auch einen Preis für das Thema des Jahres «Demokratie unter Druck: Was uns auseinandertreibt – was uns zusammenhält». Der Journalist Bastian Berbner nahm die Ehrung für seinen Beitrag in der «Zeit» «Überall hier wird 2024 gewählt» entgegen.
Der Preis gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen in der Medienbranche in Deutschland und erinnert an den langjährigen Chefredakteur des «Berliner Tageblatts», Theodor Wolff (1868-1943). Er wird seit 1962 jährlich verliehen. In der Jury sitzen Journalistinnen und Journalisten von unterschiedlichen Medienmarken.
Regierungssprecher warnt vor «Überhitzung»
Regierungssprecher Stefan Kornelius betonte in seinem Statement als Festredner die zentrale Rolle der Medien für die Demokratie: «Ordentlicher Journalismus» erkläre, ordne ein, mahne und kommentiere. Es gehe darum, die Balance zu finden zwischen Drama und Dringlichkeit. Kornelius kritisierte dabei eine - aus seiner Sicht - oft aufgebauschte Aufregung. «Viel zu häufig werden Konflikte wahrgenommen oder gar konstruiert, obwohl der politische Prozess das unbarmherzige Urteil der Berichterstattung nicht rechtfertigt», sagte er. In seinen ersten Monaten im Amt als Regierungssprecher habe er «mindestens zwei, drei Wellen dieser apokalyptischen Zustandsbeschreibungen über die deutsche Politik» wahrgenommen.