Not in Gaza

200 deutsche Prominente fordern Waffenstopp für Israel

31.07.2025, 08:26

Das Leid von Kindern im Gazakrieg bewegt Dutzende Schauspieler, Musiker und Medienleute zu einem offenen Brief an den deutschen Kanzler: Merz soll Israel zum Einlenken bringen.

Mehr als 200 deutsche Schauspieler, Musiker und Medienleute von Ski Aggu bis Katharina Thalbach drängen Kanzler Friedrich Merz zum Stopp der Waffenlieferungen an Israel und zu weiteren Sanktionen.

In einem offenen Brief verweisen die Künstler auf das Leid von Kindern im Gazastreifen und betonen: «Auch wir verurteilen die grauenvollen Verbrechen der Hamas aufs Schärfste. Aber kein Verbrechen legitimiert es, Millionen von unschuldigen Menschen auf brutalste Weise kollektiv zu bestrafen.»

Zu den Erstunterzeichnern gehören unter vielen anderen die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, die Musikerin Shirin David und der Musiker Zartmann, die Schauspielerinnen Jessica Schwarz, Heike Makatsch und Liv Lisa Fries, die Schauspieler Benno Führmann, Daniel Brühl und Jürgen Vogel sowie der Autor Marc-Uwe Kling. Organisiert hat die Aktion nach eigenen Angaben die Kampagnengruppe Avaaz.

Im Gazastreifen hungerten und stürben Kinder, die nicht Teil des Krieges seien und doch dessen Last trügen, heißt es in dem offenen Brief. «Mehr als 17.000 wurden bereits getötet. Hunderttausende sind verletzt, traumatisiert, vertrieben, hungern.»

Die Unterzeichnenden würdigen, dass Merz in den vergangenen Tagen mit Kritik an der israelischen Regierung Stellung bezogen habe. Doch drängen sie den Christdemokraten zu weiteren Schritten: den Stopp aller deutschen Waffenexporte an Israel, Unterstützung für das Aussetzen des EU-Assoziierungsabkommens mit Israel und die Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand und einen ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe.

«Diese Schritte stehen in tiefem Einklang mit den europäischen Werten und würden der israelischen Regierung unmissverständlich klarmachen, dass selbst ihre engsten Verbündeten das Leiden nicht mehr hinnehmen können und Worte nicht mehr reichen», heißt es in dem offenen Brief.